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Kommerzieller vs. Spezialitätenkaffee: Macht es einen Unterschied?
Gehen Sie mit uns der Frage auf den Grund, ob Spezialitätenkaffee wirklich die bessere Wahl ist.
Veröffentlicht Dezember 14, 2021
Maria Fennel
Kaffeeexperte@The Coffee Lab
Viele empfinden Kaffeespezialitäten als ausgefallen, und die meisten Gelegenheitskaffeetrinker kennen nur kommerziellen Kaffee. Einige wissen vielleicht nicht einmal, dass es einen Unterschied zwischen kommerziellem und Spezialitätenkaffee gibt. Sie denken vielmehr, dass jeder Kaffee bitter und sauer ist.
Der größte Unterschied zwischen den beiden Varianten liegt in der Art und Weise, wie sie geerntet und für den Verzehr verarbeitet werden. Spezialitätenkaffee erfordert mehr Sorgfalt und Aufmerksamkeit, während kommerzieller Kaffee normalerweise in Massen hergestellt wird.
Was ist Kaffeespezialität?
Spezialitätenkaffee, auch Gourmetkaffee genannt, ist die höchste Kaffeestufe in Bezug auf Qualität und Geschmack. Dies beinhaltet strenge Kontrollen entlang der gesamten Lieferkette, um höchste Qualität in jedem Schritt zu gewährleisten. Kaffeespezialitäten haben dank der dritten Kaffeewelle an Bedeutung gewonnen.
Die dritte Kaffeewelle begann um die frühen 2000er Jahre und zeigte eine Veränderung in der Kaffeepräsentation. Heute betrachten viele Kaffeespezialitäten als handwerklich auf dem gleichen Niveau wie teure Weine und Käse. Dies führte zu einer Nachfrage an hochwertigem Kaffee sowohl auf Bohnen- als auch auf Tassenebene. Von nun an geht es nicht nur darum, wie der Kaffee schmeckt. Viel wichtiger ist, wie er angebaut, geerntet und verarbeitet wird.
Spezialitätenkaffee stammt aus dem Kaffeeanbaugebiet zwischen den Wendekreisen des Krebses und des Steinbocks, vor allem aus Süd- und Mittelamerika, Afrika und Asien.
Kaffeebewertung
Auf technischer Ebene verfügt die Specialty Coffee Association (SCA) über eine detaillierte Bewertungsskala zur Beurteilung, ob Kaffee eine Spezialität ist oder nicht. Viele Weinliebhaber können diese Skala mit der 100-Punkte-Skala des Wine Spectators vergleichen. Eine Punktzahl von etwa 80 von 100 gilt als Spezialitätenkaffee, wobei die höchste Stufe mehr als 90 Punkte erzielt. Darüber hinaus gibt es drei Mindestkriterien, damit ein Kaffee als Spezialitätenkaffee gilt:
- Der Kaffee muss von Hand geerntet werden
- Er erreicht über 80 Punkte auf der SCA-Bewertungsskala
- Er muss weniger als 5 Defekte pro 12 Unzen aufweisen
Die Definition wird mittlerweile weiterentwickelt, um mehr Kontrollen in Bezug auf nachhaltige Landwirtschaft und Umweltfaktoren einzubeziehen. Denn wie gut kann Kaffee sein, wenn er mit Schadstoffen angebaut wird und die Umwelt belastet?
Was ist kommerzieller Kaffee?
Jeder massenproduzierte Kaffee, der von großen Marken gehandelt, geröstet und in üppigen Portionen verkauft wird, wird kommerzieller Kaffee genannt. Kommerzieller Kaffee stellt für die meisten Menschen den ersten Kontakt mit Kaffee dar. Typischerweise erscheint er in Form von Instant-Kaffee.
Kommerzieller Kaffee wird nicht so sorgfältig zubereitet wie Spezialitätenkaffee und ist oft saurer und bitterer. Er wird eher als Ware behandelt. Die Leute handeln ihn an der Börse und lassen ihn in großen Mengen von großen nationalen und multinationalen Marken produzieren. Auf einer Qualitätsskala bewertet, erreicht kommerzieller Kaffee maximal 75 von 100 Punkte.
Die Unterschiede zwischen Spezialitätenkaffee und kommerziellem Kaffee
Es gibt mehrere Unterschiede zwischen Spezialitäten- und kommerziellem Kaffee:
1. Bohnensorte
Es gibt zwei Hauptsorten von Kaffee: Arabica und Robusta. Arabica ist die dominierende Sorte, die 60 % des Marktes ausmacht. Arabica-Bohnen haben einen höheren Wert, da sie weniger bitter sind und eine breitere Geschmackspalette bieten. Robusta-Bohnen sind widerstandsfähiger, während sie wachsen, aber auch bitterer.
Spezialitätenkaffee ist ausschließlich Arabica, während die meisten kommerziellen Kaffees ausschließlich Robusta oder eine Mischung aus Arabica und Robusta sind.
2. Produktionskosten
Einer der offensichtlichsten Unterschiede zwischen kommerziellem und Spezialitätenkaffee ist der Preis. Spezialitätenkaffee ist aufgrund der arbeitsintensiven Ernte und der aufwendigen Verarbeitung teurer. Da es sich um Arabica handelt, ist er außerdem schwieriger anzubauen. Dadurch sind die Ernteerträge geringer, was den Preis weiter in die Höhe treibt.
Spezialitätenkaffee kostet auch mehr aufgrund der Sorgfalt bei jedem Verarbeitungsschritt - von der Röstung bis zur Verpackung. Alles wird in kleinen Chargen und mit mehr menschlichem Eingreifen hergestellt. Den Vorteil stellt die Transparenz auf allen Ebenen und die hohe Qualität des Endprodukts dar.
3. Herkunft der Bohnen
Der Kaffeegürtel, in dem der größte Teil des weltweiten Kaffees angebaut wird, liegt zwischen den Wendekreisen des Krebses und des Steinbocks. Die meisten Kaffeespezialitäten werden aus dieser Region bezogen. Die Herkunft Ihres Kaffees beeinflusst den Gesamtgeschmack und die Qualität. Faktoren wie Klima, Höhe, Bodenart und andere Wachstumsbedingungen beeinflussen den endgültigen Geschmack.
Die Herkunft ist für viele Verbraucher von Bedeutung, insbesondere für diejenigen, die sich ausgiebiger mit Kaffee beschäftigen. Single-Origin-Spezialitätenkaffee ist ein riesiger Markt, bei dem die Herkunft der entscheidende Faktor ist. Kommerzieller Kaffee hingegen wird oft aus mehreren Märkten bezogen, um die Kosten zu senken. Dies führt jedoch zu einem gemischten Geschmack und einem unklaren Geschmacksprofil.
4. Bedingungen der Kommissionierung und Qualitätskontrolle
Einer der grundlegendsten Unterschiede zwischen kommerziellen Kaffees und Spezialitätenkaffees ist die Art und Weise, wie sie geerntet werden. Kaffeespezialitäten müssen von Hand gepflückt werden, und es dürfen nur reife rote Beeren ausgewählt werden. Durch die Handlese kann sichergestellt werden, dass nur die besten Beeren gepflückt und nur ein minimaler Schaden angerichtet wird. Dies macht den Prozess jedoch stark von Handarbeit abhängig, was Fragen der Arbeitsbedingungen und des fairen Handels aufwirft. Kaffeespezialitäten können tatsächlich dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, indem sie den fairen Handel über die einfache Kommerzialisierung von Kaffee stellen.
Kommerzieller Kaffee kann auch von Hand gepflückt werden, aber meistens wird dieser Abschnitt von Maschinen erledigt, um den Prozess zu beschleunigen und die Kosten niedrig zu halten. Spezialitätenkaffee beinhaltet weitere Schritte im Auswahlprozess, die von Facharbeitern durchgeführt werden, um fehlerhafte Beeren zu entfernen. Das verschafft Spezialitätenkaffee einen klaren Vorteil bei der Qualitätskontrolle.
Also, was ist besser? Für einen ausgewogenen Kaffeegeschmack geht nichts über Kaffeespezialitäten. Kommerzieller Kaffee bringt Bequemlichkeit, aber auf Kosten unfairer Arbeitsbedingungen, durchschnittlicher Qualitätskontrolle und schädlicher Anbaumethoden. Mit Spezialitätenkaffee wissen Sie genau, wann Ihr Kaffee geröstet wurde, woher er kommt und was Sie von einer Tasse erwarten können. Letztendlich ist er die bessere Wahl sowohl für Verbraucher als auch für die Kaffeeindustrie.
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